Trouvaille im Antiquariat der scheinbar gelesenen Bücher: Anleitung zu nichts … Nichts ist erregender als das Nichts. Nihil Nema hat sich, befruchtet von Hugo Ball, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp, zur schwierigen Aufgabe gemacht, diese für viele Menschen schwer fassbare Einsicht klar und widerspruchsfrei zu Papier zu bringen. Gelungen ist ihr eine filigran, beinahe durchsichtig gesponnene Sammlung von zum Schweigen gebrachten Denkpausen, die bislang ohne namhafte Nachfolger geblieben ist. Deshalb gilt heute immer noch, was als Schlagzeile dem Buch bei seinem Erscheinen zum Erfolg verholfen hat: Nie wurde nichts deutlicher gesagt. Aufgrund der gewählten Technik des gedämpften Klarsichtdrucks engt an keiner Stelle des Werks sprachliche Rahmung – letztlich muss jeder Zugriff des Schöpfers auf das Geschaffene im Auktorialen verharren – den Deutungsspielraum des Lesers ein. Gedanken sind frei, und in und mit diesem Band bleiben sie es. Das Buch ist im Handel weder vorhanden noch vorgesehen und lohnt sich gerade deshalb als Geschenk für einen selbst oder andere liebe Menschen, die nichts brauchen. Gugus? – Dada!
Nihil, Nema: Das leere Buch – Anleitung zu nichts. Oktav, 167 S., Schweigau a. d. Leis: Nimmerland & Denckste, 1917. Leineineinband weiß, stellenweise entfärbt; Buchrücken: leicht abgegriffen; Gesamtzustand: berührt. Erste, leicht überarbeitete Auflage, gedämpfter Klarsichtdruck, unmerklich illustriert. Artikelnummer: —. Sprachen: alle. CHF –.–