… in einer mittelmäßigen Umgebung. Eine mittelmäßige Umgebung ist die, in der es keine intelligenten Menschen gibt.«
Nicolás Gómez Dávila
Dávila, Nicolás Gómez: Das Leben ist die Guillotine der Wahrheiten. Ausgewählte Sprengsätze. Frankfurt am Main: Eichborn, 2007. S. 24.
Dieses Zitat halte ich für absolut nicht zutreffend. Mein Verständnis von einer mittelmäßigen Umgebung entspricht der Normalität der meisten Leute. Das Zitat besagt, dass in der breiten Masse keine Intelligenz vorliegt. Dies trifft aber nicht für die mittelmäßige Umgebung nach meinem Verständnis zu. Das Zitat könnte für mich, evtl. für die Intelligentesten unter uns gelten, wobei ich denke, dass gerade sie sich ihre Umgebung frei wählen und diese durchaus »mittelmäßig« sein kann.
Versteht Nicolás Gómez Dávila unter dem Begriff »mittelmäßig« die Definition »gewöhnlich«, »,durchschnittlich«, »ordinär« und unter »intelligenter Mensch« bzw. dem Begriff Intelligenz die Definition der Informationsverarbeitung, die schnelle Auffassungsgabe in ungewohnten Situationen, kognitive Leistung?
Dann könnte seine Aussage durchaus Zustimmung erhalten und folgendermaßen verstanden werden:
Um ein intelligenter Mensch sein zu können, sind Herausforderungen und Ungewohntes vonnöten, welche in einer »mittelmäßigen Umgebung« nicht gegeben sind. Ein intelligenter Menschen braucht eine sich kontinuierlich verändernde Umgebung und ihm unbekannte Erfahrungen, um seine adaptive Intelligenz ständig zu fordern und zu fördern und sein Wissen erweitern zu können.