… ist immer verletzend.«
Isokrates
Isokrates: Sämtliche Werke. Band 1. Reden I-VIII. Stuttgart: Hiersemann, 1993. S. 15.
Ein Quarantäne-Blog in Krisenzeiten
Herausgegeben von Volker Friedrich
… ist immer verletzend.«
Isokrates
Isokrates: Sämtliche Werke. Band 1. Reden I-VIII. Stuttgart: Hiersemann, 1993. S. 15.
Unangemessenes ist oft verletzend.
Unpassendes ist manchmal verletzend, oft unaufmerksam.
Der Begriff „unpassend“ besitzt zweierlei Bedeutung.
So kann (a.) eine Situation „unpassend“ sein, im Sinne von z.B. zeitlich ungünstig oder ungelegen („es passt mir [zeitlich] nicht“), oder auch (b.) „unpassend“, im Sinne von unangemessen, unangebracht, deplatzierend („dein Verhalten empfinde ich als unpassend“).
Das Adjektiv „verletzend“ stammt ab vom mittelhochdeutschen „verletzen“ und beschreibt schädigendes, kränkendes Verhalten.
Interpretiert man nun das Zitat im etymologischen Rahmen der obigen Begriffe, könnte man zur Aussage gelangen: Situative Inopportunität führt laut Isokrates immer (!) zu einer Schädigung zwischenmenschlicher Werte. Denn wer kennt nicht Schwierigkeit, eine durch einen unfreiwillig bissigen Kommentar verursachte Kränkung seines Gegenübers zurücknehmen zu wollen.
So bleibt nur noch zu sagen: Auch verletzen ist menschlich!