… die von kompetenten Personen gemacht sind, gibt es ganz und gar falsche, Elaborate von Pfuschern, Geistesgestörten oder sogar Nazikriminellen, und nicht alle Internetsurfer sind in der Lage zu prüfen, ob sie einer Website vertrauen können oder nicht.«
Umberto Eco
Eco, Umberto: Pape Satàn. Chroniken einer flüssigen Gesellschaft oder Die Kunst, die Welt zu verstehen. München: Hanser, 2017. S. 47.
Mit unserem Zeitalter wird einem eine gewisse Verantwortung übergeben, eine Verantwortung im Umgang mit Medien. Wo beziehe ich Informationen her, wie genau überprüfe ich meine Quellen, und wie verlässlich und wahrheitsgetreu wird berichtet? Es steht in unserer Pflicht zu prüfen, ob Fakten der Wahrheit entsprechen oder nicht. Ganz dem Motto »Für die Garderobe wird keine Haftung übernommen«.
Das Internet bringt viel Gutes mit sich: die Vernetzung von Menschen weltweit, Raum für kreativen Austausch, Humor, Zugang zu Filmen, Nachrichten, wichtigen Informationen und Wissen. Das world wide web ist jedoch endlos und damit schwer zu überblicken. Jede*r kann überall tun und lassen, was er oder sie will. Es werden Hassnachrichten, fake news, illegales Material verbreitet und illegale Gruppen gegründet. Dabei wiegen sich TäterInnen schnell in Sicherheit, und oftmals haben sie viel Raum, um ihre Botschaften im Internet zu verbreiten. Wer kontrolliert sie? Wer fällt auf sie herein? Schnell landen Menschen in einer Bubble, ohne dies zu merken, und befinden sich auf einmal in einem Umfeld, in dem sie sich im echten Leben niemals aufhalten würden. Deshalb ist es besonders wichtig, sich dem bewusst zu sein und immer wieder aktiv gegen die Bubble vorzugehen, andere Seiten als Vergleich aufzurufen und Fakten bei unterschiedlichen Quellen zu checken.
Die Möglichkeit, im Internet gemütlich vom Sofa aus Webseiten zu besuchen, die beispielsweise illegale Inhalte bereitstellen, ist eine beängstigende Realität. Durch den Bildschirm und das Umfeld, in dem man im Internet surft, wird eine Distanz zu dem aufgebaut, was man gerade macht. Die Auswirkungen, die falsches Verhalten im Internet haben kann, sind vielen Menschen deshalb nicht bewusst bzw. erscheinen nicht so dramatisch. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Umgang mit dem Internet und generell mit der virtuellen Welt frühzeitig gelehrt und ein Bewusstsein dafür geschaffen wird.
Willkommen im digitalen Zeitalter. Noch nie war unsere Welt so vernetzt, wie sie es heute ist, und das gesamte Wissen der gesamten Menschheit scheint jedem und jederzeit zur Verfügung zu stehen. Aber Vorsicht – nicht nur gutes und fundiertes Wissen macht die Runde, sondern auch Halbwahrheiten und – um das Übel beim Namen zu nennen – auch Schwachsinn werden verbreitet. Ich schätze die Vorzüge von der Verbreitung guter Ideen und Erkenntnisse kluger Köpfe. Ich nutze täglich geniale Erfindungen, die der Menschheit als Kollektiv übergeben wurden (das Rad, elektrisches Licht, Handys, das Wissen, dass die Erde keine Scheibe ist etc.). Ein Mensch alleine kann gar nicht alles entdecken, das können wir nur zusammen; aber Information muss gefiltert werden. Wir müssen trotzdem Dinge immer und fortwährend, kritisch hinterfragen.
Das Internet bietet ganz und gar neue Möglichkeiten, sich zu informieren und untereinander auszutauschen. Nur leider steht dieser Zugang jedem und jeder zu und das folglich auch in missbräuchlicher Art und Weise. Zwar werden sogenannte »Fake News« und »Hate Speech« mittlerweile auf Facebook gekennzeichnet und bei mehrmaligen Verstößen auch bestraft, jedoch ist es dank der Algorithmen so einfach wie nie, sich in seinem Standpunkt bestätigt und verstanden zu fühlen. Man setzt sich nicht mehr mit anderen Meinungen auseinander und radikalisiert sich zunehmend im eigenen Meinungsbild. Man wird auf andere Webseiten von Gleich-Denkenden weitergeleitet, die Demokratie schädigende Inhalte propagieren. Diese aber zu erkennen, ist nicht immer einfach und sollte von Grund auf in Bildungseinrichtungen geschult werden, differenziert werden zu können. Man sollte jede Quelle genau unter die Lupe nehmen und dazu recherchieren, ob diese auch vertrauenswürdig ist oder nicht. Man kann sich dazu folgende Fragen stellen: Wer ist der/die Autor/-in? Gibt es ein Impressum? Was sagen andere Quellen? Wo liegt der Ursprung einer Meldung? Sind die Informationen plausibel und aktuell?