… meinem Leser, daß ich überzeugt bin, bei allem, was ich im Laufe meines Lebens Gutes oder Böses getan habe, für den guten oder bösen Ausgang selber verantwortlich zu sein. Es folgt daraus, daß ich an die Freiheit des Willens glaube.«
Giacomo Casanova
Casanova, Giacomo: Geschichte meines Lebens. 12 Bde., Bd. 1. München: C. H. Beck, 1984. S. (Original ab 1790 ff.)
Ich stimme Giacomo Casanovas Beobachtung zu, dass man in den aller meisten Fällen für sein Handeln selbst verantwortlich ist. Dennoch ist seine Schlussfolgerung meines Erachtens nach eine Fehleinschätzung Casanovas. Nur weil er selber Verantwortung für sein Handeln übernimmt, heißt es noch nicht, dass er einen freien Willen hat. Was vor seiner eigentlichen Entscheidung in seinem Gehirn vor sich geht, ob es schon für ihn entschieden hat ist nicht auszuschließen. Andere Faktoren spielen zusätzlich eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Wie steht es um seinen Hormonhaushalt, wie um seinen Blutzuckerspiegel, um nur einen Bruchteil der Faktoren zu benennen, die sein Handeln in gewissen Situationen beeinflusst haben. In welcher Weise und bis zu welchem Grad unser Wille frei ist, bleibt womöglich noch einige Zeit verschleiert.
Man ist selbst für sein Handeln verantwortlich aber wie Eva Hammerschmidt schon sagt, wird der Mensch häufig beeinflusst – ist es dann dein Willen?
Der Mensch entscheidet nach seinem Willen, jedoch fließen in diesen Willen oftmals Meinungen von Außen ein – trotzdem ist es seine Entscheidung!
Ein freier Wille jedoch darf eigentlich nicht beeinflusst werden, was schlichtweg in der heutigen Gesellschaft nicht möglich ist.